Galerie in der Alten Stadtapotheke

Moderne Kunst in Glückstadt




MARIO BARTH

Ein Blau ist nicht nur ein Blau oder die Geschichte eines Autodidakten...

 

Geboren am 28. Januar 1971 in Saarbrücken im Saarland entdeckte ich schon früh meine Leidenschaft für Farben.

Beim Spieln fand ich die alten Malutensilien und Zeichenbücher meines Vaters und experimentierte mit Formen und Farben. Mein Ehrgeiz war geweckt und ich entdeckte, dass ich beim Malen in völlig andere Welten abtauchen konnte.

Diese Faszination begleitete mich bis in meine Jugend. Ich absolvierte gerade eine Ausbildung zum Karosseriebauer und Lackierer, als ich durch meinen damaligen Ausbilder eine völlig neue Seite von Kunst kennen lernte: Die Airbrush-Technik.

Begeistert von der neuen Möglichkeit, Farbe zum Leben erwecken zu können, eignete ich mir diese für mich neue Technik an. Sie gab mir die Möglichkeit die vielen Bilder, die in meinen Kopf entstanden, auf Papier, Wänden und allen anderen Materialien, die Farbe aufnahmen, umzusetzen. Das gefiel auch anderen Menschen und ich erhielt nach und nach meine ersten Auftragsarbeiten und verkaufte meine Kunst.

In dieser Zeit war es vor allem der große Surrealist Salvador Dahli, der mich inspirierte. Ich lernte einen freischaffenden Künstler aus meiner Umgebung kennen, der mich in meinem Wirken stark beeinflusste. Ich tauchte immer mehr in die surreale Welt der Kunst ein und sollte als Stipendiat an einer Kunsthochschule meine Passion perfektionieren.

Aber war das bodenständig? Nein. Meine Eltern wollten, dass ihr jüngster Spross eine anständige Ausbildung absolvierte.

So blieb die Kunst ein Hobby, eine Leidenschaft und irgendwie auch eine große Liebe.

Doch immer wieder spürte ich einen innerlichen Druck, mehr daraus machen zu wollen.

Der Karosseriebau befriedigte mich nicht und ich begann eine zweite Ausbildung zum Koch. Hier entdeckte ich eine völlig neue Möglichkeit, meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Ich arbeitete hart und fand meinen Weg in der Sterne-Gastronomie. Hier war der Ort, an dem ich mich bis zur völligen kreativen und körperlichen Erschöpfung austoben konnte. Das Malen trat immer mehr in den Hintergrund. Es waren nun Geschmack, Geruch und Zutaten, die in mir Bilder erzeugten. Ich wollte Menschen mit meinem Essen begeistern und sie auf eine Reise mitnehmen.

Doch immer noch war da dieser Druck... Denn ich möchte mit dem was ich tue eine Geschichte erzählen... Ich möchte mich mitteilen, möchte etwas ganz gravierendes von mir lösen, vielleicht zerstören und mich von mir befreien und gleichzeitig neue Welten erobern.

Leider machte mir eine schwere Erkrankung einen dicken Strich durch die Rechnung.

Anstatt immer 150 Prozent zu geben, wurde ich zur absoluten Ruhe gezwungen.

In dieser Zeit entdeckte ich Gerhard Richter für mich. Ich sah damals eine Dokumentation über den Künstler aus Dresden und fühlte mich sofort angesprochen. Wie Richter seine Kunst interpretiert und ausübt sprach mir aus meiner tiefsten Seele. Immer mehr setzte ich mich mit der Sprache der Farben auseinander. Es braucht nicht mehr als Leinwand, Farbe und ein Rakel - das Bild entsteht offensichtlich von selbst und trotzdem kommt es tief aus meinen Innern.

Ein Blau ist nicht mehr nur ein Blau... Ich werde beim Arbeiten am Bild wunderbar euphorisch und von Freiheit erfüllt. Doch trotzdem ist da dieser Perfektionismus, der die Selbstkritik weckt und mich manchmal regelrecht zu zerreißen droht...

Kunst ist immer wieder ein Auseinandersetzen mit mir selbst. Und das ist auch gut so.

In dieser Phase lernte ich Joachim Lodemann kennen. Einen Manager der sich eine uralte Apotheke gekauft und zum Wohnhaus saniert hat. Obwohl er in seinem bisherigen Leben wenig mit Kunst zu tun hatte, sprachen ihn meine Bilder stark an. Aus einer lockeren Bekanntschaft entstand eine Freundschaft. Und nun ist Joachim Galerist und stellt meine Werke in dieser wunderschönen alten Apotheke aus. Durch diese Verbindung entstand ein Raum, in dem möglichst viele Menschen in die fabelhafte Welt der Farben abtauchen können.

 

Ich bin begeistert und ich hoffe, Sie sind es auch...

 

Herzlichst Ihr Mario Barth